Milchfieber – Bedeutung und Auftreten
Trotz einer Vielzahl von bekannten Präventionsmaßnahmen ist die Erkrankungshäufigkeit für Milchfieber auf landwirtschaftlichen Betrieben immer noch ungebrochen hoch.
In jüngeren Studien konnte belegt werden, dass die Hälfte aller Mehrkalbinnen und ein Viertel aller Erstkalbinnen unterschwelliges Milchfieber aufweisen und so der Start in die Laktation verkompliziert wird. Bei einer von zehn Kühen ist davon auszugehen, dass Milchfieber erkennbar (klinisch) auftritt und eine intensive Behandlung mit Infusionstherapie notwendig wird.
Wirtschaftliche Konsequenzen
Stoffwechselstörungen | Kosten der Erkrankung (pro Tier) |
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Pansenazidose | 210 €1 |
Nachgeburtsverhaltung | 180 €5 |
Milchfieber (Hypokalzämie) | 283 €3 |
Klinische Mastitis | 112-224 €4 |
Labmagenverlagerung | 294 €4 |
Ketose | 250-600 €2; >850 €1 |
Eine erforderliche tierärztliche Behandlung aufgrund von Hypokalzämie verursacht jährliche Kosten, je nach Behandlungshäufigkeit und Größe der Herde, von 20 bis 150 €/Kuh6. Hinzu kommen Ausfälle durch länger andauernde Leistungsdepressionen, eine verstärkte Anfälligkeit für andere Erkrankungen (z. B. Fruchtbarkeitsstörungen, Gebärmutterentzündungen, Stoffwechselerkrankungen und Labmagenverlagerung) und damit verbunden ein gesteigertes Merzungsrisiko.
Insgesamt verursacht eine Erkrankung an Milchfieber dem landwirtschaftlichen Betrieb so im Schnitt Gesamtkosten in Höhe von ca. 300 €/Kuh.7
Für einen optimalen Start in die Laktation und zur Verhinderung von Folgeerkrankungen ist es daher unabdingbar, auf Betriebsebene eine geeignete Präventionsmaßnahme gegen das Auftreten von Milchfieber zu definieren. Die getätigte Investition zahlt sich in der Regel unmittelbar in Form von Verbesserung der Tiergesundheit, mehr Tierwohl und durch Steigerung der Wirtschaftlichkeit aus.